Verbrauch vs. Gebrauch
Von Simone Binder
In der Wirtschaft wird zwischen Gebrauchs- und Verbrauchsprodukten unterschieden. Erstere können mehrmals verwendet werden, Letztere nur einmal. Beispiele für Gebrauchsgegenstände sind Waschmaschinen, Spülmaschinen, Autos, Computer, Bücher, Geschirr, Kleidung usw. Beispiele für Verbrauchsgegenstände sind Taschentücher, Wattestäbchen, Seife, Waschmittel, Putzmittel, Lebensmittel, usw.
Im Laufe der Zeit wurden aus Bequemlichkeit immer mehr Gebrauchsprodukte durch Verbrauchsprodukte ersetzt. Durch den rasanten Anstieg an Verbrauchsprodukten entsteht immer mehr Müll. Natürlich lassen sich nicht alle Verbrauchsprodukte vermeiden, allerdings lassen sich einige „Wegwerfprodukte“ durch Gebrauchsprodukte ersetzen. In der folgenden Übersicht findest du ein paar Vorschläge für verschiedene Lebensbereiche.
Diese Auflistung erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Sie soll auch niemanden unter Druck setzen, alle Verbrauchsprodukte durch Gebrauchsprodukte zu ersetzen. Es geht hier nicht um einen Wettbewerb, sondern lediglich um Anregungen für das ein oder andere Produkt.
Essen und Trinken
Verbrauchsprodukt
Take-away-Verpackung
Einwegbesteck
Einweg-Essstäbchen
Coffee-to-go-Becher
Einweg-Pfandflasche
Plastik-Strohhalme
Einweg-Servietten
Pappteller für Partys
Gebrauchsprodukt
Brotdose/ Lunchbox
waschbares Besteck aus Metall/ Plastik/ Holz
wiederverwendbare Essstäbchen
Thermobecher/ Keramiktasse
stabile Trinkflasche
Strohhalme aus Glas, Metall
Stoffservietten
wiederverwendbare Plastikteller
Badezimmer
Verbrauchsprodukt
Wattestäbchen
Wattepads, Abschminktücher
Einwegrasierer
Tampons
Einwegbinden
Klopapier
Einwegwindeln
Gebrauchsprodukt
Ohrenstäbchen aus Holz/ Metall
waschbare Wattepads, Reinigungsöl/ -milch/ -gel
Rasierhobel
Menstruationstasse
waschbare Binden, Periodenunterwäsche
Bidet, Podusche
Stoffwindeln
Unterwegs
Verbrauchsprodukt
Taschentücher
Einkaufszettel
Fahrkarten
Gebrauchsprodukt
Stofftaschentuch
Einkaufsliste auf dem Smartphone
elektronische Fahrkarten auf dem Smartphone
Büro
Verbrauchsprodukt
Papierkalender
Notizzettel
nicht notwendige Ausdrucke/ Kopien
Gebrauchsprodukt
elektronischer Kalender
Notizen-App
elektronische Dateien
Solange Gebrauchsgegenstände intakt sind, können sie weiterverkauft, verschenkt oder verliehen werden, wenn sie nicht mehr gebraucht werden. Dann stehen sie als Second-Hand-Produkte zur Verfügung und sind durch ihre niedrigeren Preise auch für Menschen mit geringerem Einkommen erschwinglich. Gebrauchsgegenstände ermöglichen somit eine Kreislaufwirtschaft und reduzieren Ressourcenverschwendung. Defekte Gebrauchsgegenstände lassen sich oft reparieren, z. B. vom Kundendienst oder in Reparaturcafés. Durch die Reparaturen sind defekte Produkte länger nutzbar und es fällt weniger Müll an (s. Elektroschrott reduzieren). Viele Hersteller bieten außerdem Ersatzteile für ihre Produkte an, sodass nicht das gesamte Produkt entsorgt und ersetzt werden muss.
Prinzipiell empfiehlt es sich deshalb, bei der Anschaffung von Gebrauchsprodukten auf hohe Qualität zu achten, denn Qualität bedeutet Nachhaltigkeit: die Produkte sind i. d. R. stabiler, länger haltbar und bei Defekten leichter vom Kundendienst reparierbar. Natürlich können aus Kostengründen nicht alle Kund:innen bei Neuanschaffungen auf hohe Qualität achten. Aber wer es sich leisten kann, sollte in hochwertige Produkte investieren.